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EVG1 oder doch eher ein Wanderritt?

von Katinka Marcibanyi

 

Die Bedingungen waren gut, besser als vorerst angenommen. Nach herrlichen Frühlingstagen, waren die Böden ziemlich hart und trocken, da kam uns der ganztägige Regen am Tag zuvor ziemlich gelegen. Am Ritttag selbst, wurde an die 10 – 12 Grad bewölkt vorausgesagt und tatsächlich, es blieb trocken und an der Sonne ohne Wind, sogar mild.

 

Mit vollbepacktem Zugfahrzeug, welches Matthias, Sandra, die gemeinsamen Töchtern Jana und Annic inkl. deren zwei Kindersitze, Bordercollie Hündin Sila und jede Menge Gepäck beinhaltete, ging‘s los. Nicht zu vergessen, die beiden Fahrräder, schliesslich zeigte sich auch Groom Matthias von der sportlichen Seite und nahm den gut 100km Rückweg von Liesberg BL auf dem Fahrrad in Angriff. Spätere Unterstützung folgte durch den Nachbarn, welcher mit dem Zug anreiste und Matthias auf dem Nachhauseweg mit dem Drahtesel begleitete. Lea und ich fuhren mit meinem kleinen Autöli hinterher, auch wir beladen, so gut, wie halt eben damit möglich ist und Sicht auf die beiden Ponys im Anhänger.

 

Nach einer 1.5-stündigen Hinfahrt erreichten wir unseren Zielort. Bereits nach der Autobahnausfahrt und je mehr wir uns dem Austragungsort näherten, erhielten wir einen Vorgeschmack, wie das Gelände mit den rund 1‘000 Höhenmetern wohl aussehen sollte. Nun denn, unser Teamname verrät, dass auch wir uns mit hügeligem Gelände auskennen.

 

Die Vorkontrolle passierten beide Pferde anstandslos und schon bald ging’s auf die 30km Strecke los. Das Wetter war optimal, kämpften die Pferde doch mit schwierigem Gelände sowie dem zusätzlichen Fellwechsel. Es ging stetig bergauf und bergab. Kaum erklomm man die eine Steigung, folgte sogleich wieder der Abstieg um erneut den nächsten Hügel in Angriff zu nehmen. Die Böden, unebener harter Juramergel, mit faustgrossen Steinen und viel Teer. Dafür wurde man mit einem atemberaubenden Panorama belohnt. Wir fühlten uns wie auf einem Wanderritt. Dieser Distanzritt wäre etwas für Vogel gewesen, wir dachten auf der Strecke immer wieder an dich, Geburtstagskind. Wir ritten äusserst vernünftig, hatte doch die gesamte Strecke, so ziemlich ihre Tücken. Wir joggten oft neben den Pferden her und genossen den aussergewöhnlichen Erlebnisritt. Nach endlos gefühlten Hügeln, erreichten wir munter das Ziel. Beide Pferde passierten auch die Schlusskontrolle anstandslos und Kosir, überraschte uns mit einem 40er Puls. Mich persönlich erfreute es besonders, wie Malek,  bereits 19-jährig, nach dreimonatiger Pause auf der Winterweide, munter & zufrieden und immer mit gespitzten Öhrchen, Kilometer um Kilometer vor sich her trottete. Über die beiden A’s der Gangkontrolle, habe ich mich sehr gefreut, ist dies doch sein Handicap mit seinem X-Beinchen.