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Schwäbisch Alb - oder wie entflieht man dem 1. August

von Lea Rohner

 

Da Rubina immer ziemlich leidet am 1. August planten wir seit einiger Zeit an der Schwäbischen Alb zu starten. Da das Datum etwas unklar aufgeschrieben war, konnten wir am Ende anstatt der geplanten 2 Tage nur am letzten Tag melden.

 

Also fuhren wir am 31. Juli zusammen mit Hund und einer erstaunlich gelassenen Rubina auf die Schwäbische Alb. Angekommen führte sich Rubina super auf und frass, als wäre sie fast am verhungern. Eingangspuls 36 war das Resultat. Also konnten wir recht ruhig schlafen im Transporter, trotz leichtem Regen, aber wenn das gestörte Pferd frisst, ist das meiste andere vergessen. Nur die Kribelmücke die mich ins Augenlied stach machte mir das Leben dann am nächsten Tag etwas schwer…

 

Am nächsten Morgen war um 8 Uhr Massenstart und wir schlossen uns einem Tierarzt mit seiner Vollblutstute an. Die beiden Pferde passten ganz gut zusammen, nur leider hatten wir beide wenig Erfahrung mit den Karten… Ich war war vor 2 Jahren mit Itir den ganzen 5-Tagesritt geritten, aber da durfte ich mich Therese Braun anschliessen und hatte die Karte nicht so im Blick. Diesmal kämpften wir mit den Karten, verritten uns doch ab und an etwas, fanden aber zu allen Kontrollpunkten! Am ersten Vetcheck (nachdem wir 15 min im Dorf umhergeirrt waren) fragten wir wer alles schon vorbei ist und erfuhren dass noch niemand da gewesen war… Etwas erstaunt durften wir gleich weiter da der Puls beider Pferde schon unter 64 war.

 

Nach 16 km war ein erster Stopp. Rubina tat sich etwas schwerer mit Essen, aber die Pause war auch nicht so lange… also weiter. Diesmal verritten wir uns im Wald und endeten auf einem steilen Trampelpfad, der uns aber glücklicherweise wieder auf die Strecke führte. Wir konnten aber nichtmal von da zurückverfolgen wo wir die Strecke verloren hatten… bei 34km waren die nächste Pause und endlich liess der Regen etwas nach. Wieder auf der Strecke bemerkten wir nach kurzer Zeit, dass das Eisen von der Vollblutstute locker war… Im nächsten Dorf hielten wir bei einer Baustelle und fragten nach Hammer und Zange, da der Reiter Clemens zufälligerweise 2 Nägel dabei hatte?!? Nach 15 min Pause mit Eisenaufnageln gings weiter, aber Clemens hatte bei der Nagelaktion seine Karte verloren. Also mit nur einer Karte gings den Berg hoch zur langen Pause bei 50 km. Da zeigte sich sogar langsam die Sonne! Rubina war noch immer Topfit und munter und nahm motiviert die letzten 18 km unter die Hufe. Diese Strecken kannte Clemens auswendig  und ritt sehr zügig. Und wenn so ein Vollblut mal loslegt muss sich also auch Rubina ziemlich sputen. Mit 1h Vorsprung erreichten wir das wunderschöne Ziel am Nägelehaus. Ich war ziemlich müde, da Kartenlesen plus Rubina kontrollieren doch ziemlich anstrengend ist… Immerhin hat Rubina sich von ihrer fast allerbesten Seite gezeigt.

 

Die Rangverkündigung war wirklich schön gemacht und ganz souverän den 5 Tagesritt gewonnen hat Peter Hertel mit seinem Quarterwallach Sam. Peter Baumgartner beendete den Ritt auf dem 2. Platz! Herzliche Gratulation den beiden!

 

Fazit: Kartenritte ohne Ortskundige Führer sind ziemlich anstrengend und nervenaufreibend wenn man die Strecke verliert, aber umso schöner, wenn man dann doch alle Kontrollpunkte findet! Und den 1. August so zu umgehen war super! Zudem ist die Atmosphäre an diesem Ritt einfach wunderbar und wir freuen uns schon aufs nächste Jahr! Vielleicht ja dann 2 Tage...